Die Figur – Wer waren die Harzwalcher?

Der Name „Harzwalcher“ stammt von einer altüberlieferten Nebenbeschäftigung der Rümminger Bauern: Harzwalcher ließen durch anritzen von Fichten das Harz aus den Bäumen ab, sammelten es und schmolzen es in großen Kupferkesseln auf. Das dabei gewonnene gelbe Harz wurde zu Terpentin weiterverarbeitet, das schlechtere, schwarze Harz war ein Grundstoff für Druckerschwärze. Und beim Walchen fielen außerdem Pechgrieben ab, die als Wagenschmiere, Schuhwichse, Pech für Schuster und Sattler sowie zum Veredeln von Obstbäumen und als Brühpech für Metzger diente.

 

Unser Häs:

Das Häs hat sich im Lauf der Jahre natürlich verändert. Am Anfang gab es freilich nur das Herrenhäs (die Harzwalcher-Wiibli gab es damals noch nicht), welches im Wesentlichen aus den Hosen, dem Hut und einem weiten Umhang bestand.

 

 

 

Häs Harzwalcher Wiibli1995 kamen die Harzwalcher Wiibli hinzu. Ihr Häs hat sich bis heute praktisch nicht verändert. Die Wiibli tragen eine rote Weste über einer weißen Bluse sowie einen weiten schwarzen Rock und eine Schürze. Um die Schultern trägt das Wiibli eine grüne, handgehäkelte Stola. Mit dem Wiibli-Häs wurden auch die Strohschuhe eingeführt.

Neu waren auch die Holzmasken. Sie wurden jedoch von den Männern erst 1995 übernommen. Die Masken wurden vom Simonswalder Holzschnitzer Martin Schonhardt angefertigt.

 

Häs HaWa MännerSpäter bekamen auch die Männer rote Westen, aus dem Umhang wurde ein Kittel. Dieser wirkte Anfangs noch etwas improvisiert (in Wirklichkeit waren es handelsübliche Arbeitskittel von der Stange, und die grüne Farbe war wesentlich heller als heute). Er wurde daher 2001 durch maßgeschneiderte Jacken aus dunkelgrünem Filz ersetzt. Die Knöpfe sind kleine Äste. An den Füßen tragen jetzt  auch die Herren handgeflochtene Strohschuhe. Ein rotes Halstuch und ein Taschentuch, welches aus der Hosentasche hängt, komplettieren das Häs. Sowohl bei den Wiibli als auch bei den Herren wird das Häs durch Tannenzweige, Tannenzapfen und Glöckchen geschmückt.